Jus studieren: JA oder NEIN? Entscheidungshilfe für oder gegen das Studium der Rechtwissenschaften

Wenn du hier gelandet bist dann gibt es wohl unzählige Fragen, die dich mit der Wahl deines Studiums beschäftigen.

Zuerst sei an dieser Stelle angemerkt, dass du mit diesem Problem nicht alleine bist. Wie soll man sich auch problemlos im Studiendschungel so einfach zurecht finden?

Jedes Semester Besuchen zahlreiche Neulinge Infoveranstaltungen für Erstsemestrige an den einzelnen Universitäten, oder lassen sich von freundlichen Mitarbeitern der Studienvertretungen ausführlich beraten um nicht voreilig einen Entschluss zu fassen, den sie vielleicht im nächsten Moment wieder bereuen (und dann ist bereits ein Semester vergangen).

Wir wollen dir in den folgenden Ausführungen dabei helfen herauszufinden, ob dieses Studium das richtige ist.

Nehmen wir ein Beispiel vorweg: Bei diesem Studium geht es häufig um Konflikte, also um Streitschlichtungen. Wenn es keine Konflikte in der Welt gäbe, wäre das Studium der Rechtswissenschaften womöglich eines der ersten, das abgeschafft wird. Sagt dir diese Ideologie grundsätzlich zu?

Warum studieren?

Diese Frage ist in Anbetracht der niedrigen Akademikerquoten in unserem Land berechtigt. Nicht alle Menschen in deiner Umgebung haben einen Doktor, Magister, etc.

Nicht jeder Beruf verlangt eine universitäre Ausbildung. Bevor man sich nun für eine Studienrichtung entscheidet, sollte man sich erst im Klaren sein, ob das Ziel bzw. der Beruf, den man später einmal ausüben möchte, überhaupt eine universitäre Ausbildung benötigt. Ein Studium zum Spaß anzufangen, oder darauf zu hoffen, dass das, was alle machen eh‘ das Richtige sei, kann das Falsche sein. Versuche für dich selbst herauszufinden, was du möchtest, damit du später vielleicht nicht das Studium abbrechen musst und deine Erfahrung an der Universität nicht vergeudet war.

Das Alter muss dabei nicht unbedingt eine Rolle spielen: Bei sämtlichen juristischen Studien in Österreich findet man Spätberufene vor, die genauso willkommen sind, wie frische Maturanten.

Sollten sich noch Unsicherheiten bei den Fragen „Soll ich studieren?“ oder „Was soll ich studieren?“ ergeben, lohnt es sich eventuell auf Studentenberatungsseiten zu sehen Auch wir haben Kontakt mit unzählig vielen aktiven und ehemaligen Jus-Studentinnen und stehen bei Fragen gerne immer zur Verfügung. Kontaktiere uns ganz einfach.

Jus – Eine „trockene“ Angelegenheit?

Viele Leute, die am Beginn des Jus-Studiums stehen, fragen oft in der Beratung ob Jus wirklich so trocken ist, wie alle behaupten. Wir können darauf keine endgültige Antwort liefern. Mit der Frage kann man auch oft nichts anfangen, da die Beantwortung genau so individuell ist wie die Person, die danach fragt.

Die bestmögliche Antwort lautet unserer Meinung nach so: Das Studium verlangt viel Selbstmanagement. Anhand von Lehrveranstaltungen, insbesondere bei der Aufarbeitung von Fällen soll ein kritisches Rechtsbewusstsein beigebracht werden und die Fähigkeit Rechtsprobleme selbstständig zu lösen. Du wirst viel mit Büchern, insbesondere Gesetzestexten, konfrontiert sein, die es gilt zu verstehen. Während es am Anfang noch weniger Seiten sind, die du verstehen musst, kann es bei den größten Prüfungen sein, dass du bis zu 1000 Seiten aus Lehrbüchern gelesen hast. Ob das Studium trocken ist, oder nicht, hängt insbesondere am Ende damit zusammen, ob die Rechtsgebiete, die du durchmachst und die Angebote, die dir auf der Universität geboten werden, gefallen oder nicht.

Selbstmanagement

Ganz allgemein ist es auf der Universität im Bezug auf Zeiteinteilung, Lerneinteilung ganz anders als in einer Schule oder Fachhochschule. Es wird kein Professor oder keine Professorin hinter dir stehen und dir sagen, was du zu tun hast. Du bist komplett frei in der Gestaltung deines Studiums. Du kannst selbst entscheiden welche Lehrveranstaltungen du besuchen und wann du zu Prüfungen antreten möchtest. Selbstverständlich gibt es eine verpflichtende Grundausbildung, die alle Studierende absolvieren müssen um am Ende mit einem Titel in der Tasche nach Hause zu gehen. Genau so verführerisch wie es klingt „sein eigener Herr“ zu sein, genau so fatal ist es leider für viele. Da kein Druck von der Universität ausgeübt wird – bis auf Studiengebühren, die man nach längerer Studiendauer zahlen muss –  passiert es leider oft, dass Studierende sich in eine gemütliche Hängematte legen und einfach mal schauen und abwarten was auf sie zukommt.

Sollten dich alle Überlegungen doch weiterhin davon überzeugen, das Studium der Rechtswissenschaften zu starten, dann dürfen wir nun so kurz und detailliert wie möglich schildern was dich erwarten wird.

Studienziel

Ziel des Studiums ist es, dir eine fundierte Ausbildung in den vielen verschiedenen Rechtsgebieten zu ermöglichen, damit diese im späteren Berufsleben konkret angewendet werden kann. Wie oben geschildert, ist die Minimalversion des Studiums eine universaljuristische Ausbildung, in der du zu vielen verschiedenen Rechtsgebieten herangeführt werden sollst. Deinem Interesse sind jedoch keine Grenzen gesetzt, sodass du dich selbstverständlich in Gebieten, die dich besonders interessieren, fortbilden kannst. Diese Kenntnisse über juristische Schlüsselkompetenzen werden zusammen mit ökonomischen Grundkenntnissen ergänzt, sodass auch die selbstständige Erwerbstätigkeit attraktiver erscheint. Zuletzt ist natürlich ein kritisches Rechtsbewusststein von großer Bedeutung und die Frage von Recht und Gerechtigkeit sollen eine ebenso große Rolle spielen wie Geld, Titel und Bekanntheit.

Berufsfelder

Wie am Anfang erwähnt, benötigt nicht jeder Beruf eine universitäre Ausbildung. Nicht einmal Nationalratsabgeordnete müssen ein Studium abgeschlossen haben.

Was kann man nun mit einer juristischen Ausbildung tun?

Selbstverständlich kann man in den „klassischen Rechtsberufen“ tätig werden. Zu nennen ist sind vor allem die Berufe der Rechtsanwältin, der Richterin, des Notars, der Staatsanwältin, aber auch im Bereich des Öffentlichen Dienstes stehen viele Möglichkeiten als „Verwaltungsjuristin“ (zB in Bundesministerien, bei der Bundespolizei, im Diplomatischen Dienst) offen.

Auch der Private Sektor sei am Ende noch erwähnt. In der Privatwirtschaft werden aufgrund der vielen rechtlichen Probleme Juristen gesucht, die für Personalabteilungen oder im Management oder anderen Bereichen tätig werden können. Natürlich kann man auch jene Berufe ausüben die keine universitäre Ausbildung verlangen. Der rechtswissenschaftliche Studienabschluss zeugt zumindest von einem breiter gefächerten Allgemeinwissen und Know-How, das Mitbewerber vielleicht nicht vorweisen können.

Mögen dir diese kurzen Schilderungen bei deiner Entscheidung weiterhelfen.

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